5. Appian – Rite Of Passage EP (Stripped & Chewed)


Erstes Release von Stripped & Chewed in diesem Jahr – fast hätte eine Vertriebspleite dieses sympathische Label aus Chicago (und Homebase von The Black Madonna) mit in den Ruin gezogen, nun sind sie zum Glück wieder da. Appian ist ein Producer aus Detroit, der bisher eine Handvoll Releases auf Phuture Shock, Fina und seinem eigenen Label Sly Fox veröffentlicht hat. Seine Rite Of Passage-EP fügt sich mit seinen vier überaus klassischen, warmen House-Groovern perfekt in den Katalog von Stripped & Chewed ein. Keine Rückkehr mit einem Paukenschlag, sondern nonchalantes Midwest-House-Understatement.

4. Ninos Du Brasil – Animais Soar O Alarme (The Bunker New York)


Im Windschatten ihres Vida Eterna-Albums, das kürzlich auf Hospital Productions erschienen ist, kommt nun eine neue Maxi von den Ninos Du Brasil auf The Bunker New York heraus. Die zwei Italianer Nico Vascellari und Nicolò Fortuni bleiben sich ihrem Stil auch auf dem Track „Animais Soar O Alarme“ treu: es ist eine Wuchtbrumme an explosiven Percussions, ein Technotrack für einen imaginären lateinamerikanischen Kult. Der Bunker-Resident Patrick Russell entschlackt das Original in seinem Remix weitestgehend, nimmt das Erdige heraus und klöppelt sich transzendental in die Ferne. Beides Hammer-Tracks.

3. Modern Heads – Elementi Compatibili (Southern Lights)


Modern Heads sind die zwei italienischen Producer Dino Sabatini und Gianluca Meloni. In den vergangenen zehn Jahren haben sie auf Labels wie Dozzy Records, Stroboscopic Artefacts oder Sabatinis eigenem Outis Music veröffentlicht, sie gehören also zur zweiten Generation italienischer Produzenten, die einen sehr hypnotischen, deepen Techno pflegen. Die Elementi Compatibili-EP zeigt mit ihren vier Tracks die ganze Bandbreite ihres Könnens: „Elemento A“ und „Elemento C“ sind zwei majestätische Ambientracks, von den gerade letzterer weit über gängige Flächenexperimente hinausgeht. „Elemento B“ und „Elemento D“ sind dann zwei Beispiele konzentrierter Techno-Hypnose.

2. Sigha – Metabolism Remixes (Token)


Drei Producer nehmen sich Tracks von Sighas aktuellem Album Metabolism zur Brust. Dass dabei Wata Igarashi gleich Platz für zwei Remixes von „Black Massing“ eingeräumt werden, ist total plausibel. Der Japaner hat sich in den letzten zwei Jahren mit EPs auf The Bunker New York, DJ Nobus Bitta und dem Berliner Label Midgar bereits als einer der profiliertesten neueren Techno-Produzenten aus Tokio etabliert und er bleibt auch auf dieser EP seinem extrem ausgefeilten, melodiösen und auf einnehmende Weise dreidimensional wirkenden Stil treu – einmal etwas zackiger und einmal herrlich blubbernd für den Sonnenaufgang. Igarashis Musik verweist hier den etwas blutleeren Marco Shuttle-Remix und Functions soliden Techno-Rework eindeutig auf die hinteren Plätze.

1. Fingers Inc. – I’m Strong (Alleviated)


Zum Abschluss noch ein Klassiker. Klar, geht ja immer. „I’m Strong“ erschien vor genau 30 Jahren auf Alleviated Records, damals noch unter dem Namen des Sängers Robert Owens. Drei Jahre später kam der Song noch einmal auf R&S heraus, damals schon unter dem Larry Heard-Alias Mr. Fingers eingebürgert. Es gilt ja als ausgemachte Sache, dass das Duo Heard / Owens damals eine nie wieder erreichte Dynamik verband, deshalb ist es schön, dass Alleviated den frühen House-Song wiederveröffentlichen. Auch wenn „I’m Strong“ vielleicht nicht ganz den ikonischen Charakter von „Bringing Down the Walls“ oder „I’ll Be Your Friend“ erlangen konnte, macht vor allem der House-Mix mit Owens Vocals immer noch extrem viel Spaß.

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