Foto: Hayley Louisa Brown (Coldcut)

Es scheint heutzutage fast unmöglich, noch Platten von der Qualität einer Endtroducing….. zu produzieren. Zu rigide ist das Urheberrecht geworden, zu flink schicken die Anwaltskanzleien Abmahnbescheide heraus. Die Karriere von Coldcut ließe sich 30 Jahre später also nicht wiederholen. Ende der Achtziger entwickelten die beiden damaligen Teilzeit-DJs ein ganz neues Prinip der Plattenproduktion: Ihr Debüt Say Kids What Time Is It? bestand vollkommen aus Samples und setzte damit neue Maßstäbe.

Matt Black und Jon More, die später das Label Ninja Tune gründeten, können sich schwerlich auf den wohlverdienten Lorbeeren ausruhen, arbeiten aber weiterhin am eigenen Legendenstatus und treiben die Dinge voran. Sonst wären sie schließlich nicht Coldcut. Für ihr kürzlich erschienenes Album Outside The Echo Chamber holten sich die beiden Produzenten ein anderes britisches Schwergewicht ins Studio, den On-U-Betreiber und Dub-Experten Adrian Sherwood. Am 21. Oktober zieht es die beiden Briten nun ins Berliner Gretchen für eine exklusive Deutschland-Show. Und wenn schon die Möglichkeiten des Samplings mittlerweile eingeschränkt sind, so gibt es immer noch andere Arten des medialen Remixings zu erforschen. Heißt: Coldcut werden werden eine audio-visuelle Live-Show präsentieren. Wir dürfen mehr als gespannt sein.


Groove präsentiert: Coldcut Live A/V
21. Oktober 2017

Tickets: ab 13,60€

Club Gretchen
Obentrautstr. 19-21
10963 Berlin

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Kristoffer Cornils war zwischen Herbst 2015 und Ende 2018 Online-Redakteur der GROOVE. Er betreut den wöchentlichen GROOVE Podcast sowie den monatlichen GROOVE Resident Podcast und schreibt die Kolumne konkrit.