Foto: Billboard (Ikutaro Kakehashi)

Er war Ingenieur, Entrepreneur, Firmengründer und doch vor allem eins: Musikliebhaber. I Believe In Music lautete der ebenso kurze wie prägnante Titel von Ikutaro Kakehashis Autobiografie, die er im Jahr 2002 veröffentlichte. Nun ist der Gründer von Ace Tone und Roland am 01. April im Alter von 87 Jahren verstorben.

Kakehashi begann seine Karriere Mitte der Fünfziger in seiner Heimat Japan damit, elektronische Orgeln zu reparieren und neue Prototypen zu entwerfen. Ein Hobby, das für den Ingenieur im Jahr 1960 mit der Gründung von Ace Tone zum Vollzeitjob wurde. Nach über einem Jahrzehnt gründete er die Roland Corporation und legte damit den maßgeblichen Grundstein für musikalische Entwicklungen, ohne die weder Hip Hop noch Techno und House in ihren jeweiligen Ausprägungen möglich gewesen wären.

Nachdem Kakehashi bereits Mitte der Sechziger einen Prototypen für eine elektronische Rhythmusmaschine baute, waren es vor allem die Roland-Typen CR-78 und TR-808, welche ihn und sein Unternehmen zur Speerspitze der Instrumentenindustrie machten. Die Einführung der preiswerten Synthesizer und Drummachines von Roland führten zu einer weitreichenden Demokratisierung der Produktionsverhältnisse.

Kakehashi verewigte sich 2000 mit einem Handabdruck in der Rock and Roll Hall of Fame und erhielt 2013 einen gemeinsamen Grammy mit David Smith von Sequential Circuits für die Erfindung von MIDI. Nach seinem Ausstieg aus dem Roland-Unternehmen im selben Jahr gründete er 2014 die ATV Corporation, ein ebenfalls auf Drummachines spezialisiertes Unternehmen.

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Kristoffer Cornils war zwischen Herbst 2015 und Ende 2018 Online-Redakteur der GROOVE. Er betreut den wöchentlichen GROOVE Podcast sowie den monatlichen GROOVE Resident Podcast und schreibt die Kolumne konkrit.