Neues Jahr, neues Futter für die Plattentasche. Nachdem der Silvesterkater der ersten Kalenderwoche überstanden sein sollte, konnten wir uns mit unseren ersten Office Charts des Jahres vor allem auf ein paar veritable House-Hits einigen, die von Omar-S’ neuen Acid-Bomben abgerundet wurden. The show must go on!

5. Unbroken Dub – Forty Six Knob Machine (Resonance Moscow)

Das Label Resonance Moscow wurde von dem трип-assoziierten Producer und Radio-Host Nikita Zabelin gegründet und soll sich in erster Linie auf russische Künstler konzentrieren. Katalognummer 1 kommt von dem relativ erfahrenen Act Unbroken Dub. Das Spezielle an dieser 3-Track-EP ist, dass er für jedes Stück u.a. mit der alten Soviet-Drummachine Rokton gearbeitet hat. Die EP fängt mit dem frostigen Bleeps nicht geizenden, gedämpften Techno von „Lulleby Arp“ an, findet auf „RX303“ zu einem so reduzierten wie effektiven Acid-Workout und endet mit „Factory Presets Improvisation“ als experimentell dissonante Breakbeat-Improvisation.

4. Masomenos & Vadim Svoboda – Cosmo Jam01 (Cosmo)

Das in Casablanca beheimatete marokkanische Label Cosmo führte in den vergangenen fünf Jahren immer wieder europäische Producer wie San Proper oder Dandy Jack mit marokkanischen Musikern zusammen. Die sechs gelungenen Tracks von „Cosmo Jam01“ sind Ende 2014 entstanden, als Masomenos und Vadim Svoboda nach Marokko reisten und ihr Equipment im Coda Casablanca Music Center aufgebaut haben. Die Stücke sind allesamt Ergebnis von improvisierten (und nicht nachbearbeiteten) Jams mit den Musikern M’hamed el Menjra (Bass), Abdessamad Boussahfa (Violine) und Sanhaji (Darbuka). Zwischen Beat-Impro und orientalisch anmutenden String-Ambient.

3. Lord Of The Isles – Parabolas Of Neon (Firecracker)

Und noch eine 6-Track-EP, die schon fast Albumcharakter vorweisen kann. Der Schotte Neil McDonald alias Lord Of The Isles ist zweifellos ein extrem talentierter Producer, wie man schon auf seinen Releases auf ESP Institute, Permanent Vacation oder Mule Musiq hören konnte, mit „Parabolas Of Neon“ auf Firecracker zeigt er sich nun in absoluter Höchstform. Die sechs Tracks changieren zwischen zurückgelehnten angejazzten Ambient Tunes, melancholischen House-Grooves mit einprägsamen Bassline-Modulationen und einem angedubbten Acid-Track mit Diva-Vocals. Äußerst starkes Release, auch für Firecracker.

2. Samo DJ / V/A – Born Free 24 (Born Free)

Der in Stockholm lebende DJ und Produzent Sam Forsberg Nyholm alias Samo DJ mausert sich gerade von Release zu Release zu einem der vielversprechendsten schwedischen House-Producern. Sein unique selling point: er zieht im Studio die Kooperation dem Alleingang vor. Nach EPs auf unter anderem Public Possession kommt seine neue Born Free dann auch konsequent mit sechs Koop-Tracks, die er u.a. mit Baba Stiltz, Pedrodollar, Sling oder Tsu Sing gemacht hat. Es ist erstaunlich, wie gut hier alle Tracks trotz unterschiedlicher Co-Autorenschaft miteinander funktionieren.

1. Omar-S – Hit It Bubba (FXHE)

Keine Enttäuschung hier von Omar-S – der Detroiter Ford-Mitarbeiter, passionierte Straßenrennfahrer und Schöpfer unvergesslicher Bonmots packt für seine neue 4-Track-EP wieder mal die Acid-Peitsche aus: „Sink Holes“ zwitschert mit all der von ihm gewohnten Edginess und einem unbarmherzigen Groove in Richtung Primetime. „Hell On Earth“ dagegen ist ein kontemplativer Housetrack mit Jazz-Keys und einem über Rassismus sinnierenden Male Vocal. „Hit It Bubba (I Want My Dadda’s Rekids!!!!)“ klingt mit seinem Disco-Sample genau so überdreht und crazy wie es der Titel bereits vermuten lässt. Und „Party Marty“ ist schließlich eines dieser straighten Omar-S-Tracks mit ultra kickenden Macho-Bassdrums. Super EP!

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