Carla dal Forno

You Know What It's Like (Blackest Ever Black)

Carla dal Forno ließ ihre Heimat Melbourne und damit auch ihre alte Band Mole House hinter sich. In Berlin angekommen fand sie allerdings schnell Anschluss: Ihr gemeinsames Album mit Tarquin Manek unter dem bequemlichen Namen Tarcar erschien 2014, gemeinsam mit Sam Karmel debütierten die beiden als F Ingers – alles auf Blackest Ever Black. Ebendort veröffentlichte dal Forno Anfang des Jahres eine aufsehenerregende 7-Inch: „Fast Moving Cars“ ist ein Stück knochentrockener Lo-Fi-Pop, weltschmerzig und süßlich zugleich.

Es ist ein Understatement-Hit und der einzige seiner Art auf You Know What It’s Like, dal Fornos Solo-Debütalbum. Neben ein paar droneigen und ausgesprochen egalen Klangexperimenten am heimischen Gerätepark setzt die Produzentin den Fokus vor allem auf verhallten Gesang und von satt-verrauschten Flächen umspielten Beats im unteren Midtempo-Bereich. Das erinnert hier an die Musik der Labelkollegin Tropic Of Cancer und dort an die The-Cure-Platten der frühen achtziger Jahre. Mitreißend ist das nicht, will es aber auch gar nicht sein. Wie der nah an der Apathie agierende Distanziertheits-Gesang dal Fornos ist You Know What It’s Like eher ästhetisierter als emotionaler Ausdruck.

Video: Carla dal FornoYou Know What It’s Like

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Kristoffer Cornils war zwischen Herbst 2015 und Ende 2018 Online-Redakteur der GROOVE. Er betreut den wöchentlichen GROOVE Podcast sowie den monatlichen GROOVE Resident Podcast und schreibt die Kolumne konkrit.