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Gqom Oh! X Crudo Volta Mixtape + Woza Magazin

Mehr Riot Music aus den Townships

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Francesco Cucchi hat sich einen Traum erfüllt. Im Frühjahr 2016 reiste der in London lebende Italiener – besser bekannt als DJ Nan Kolè, der mit seinem Label Gqom Oh! die gleichnamige elektronische Clubmusik aus Südafrika in den globalen Norden gebracht hat – zum ersten Mal zum Ursprung seines Sounds: Bei einem Trip in die südafrikanische Stadt Durban klatsche Cucchi endlich real die Hände seiner meist männlichen, meist ziemlich jungen Musiker, etwa Julz Da Deejay, Forgotten Souls oder Emo Kid, aber auch die der Gqom-Legende DJ Lag. Begleitet wurde er dabei von dem Fotografen und Filmemacher Tommaso Cassinis vom DJ- und Kunstkollektiv Crudo Volta aus Rom, der den Trip auf Film und Fotos festhielt.

Das Ergebnis dieser Reise ist nun, nach einer EP und einer Doppel-LP-Compilation, die dritte Veröffentlichung auf dem Label Gqom Oh!: ein multimediales Paket, bestehend aus dem Magazin Woza mit Cassinis’ Fotos, dazu ein limitiertes T-Shirt sowie das Gqom Oh! X Crudo Volta-Mixtape. Die 90-Minuten-Kassette, eine Seite gemixt, eine ungemixt, kommt mit 14 neuen Tracks, die teils aus neuen Subgenres stammen. Die nennen sie in Durban „Core Tribe“ oder „Sgubhu“, aber die Unterschiede zum Muttergenre sind wohl nur für die Tänzer und DJs aus Durbans Gqom-Clubhöhlen hörbar. Auf jeden Fall aber sind viele der neuen Stücke mit schönen Titeln wie „Indaba Ka Bani Besibenuza“ (Zulu für: „Wenn interessiert es, wenn wir unter dem Einfluss von Drogen tanzen“) schon etwas ausgefeilter produziert als Cucchis erste Gqom-Ausgrabungen, mit mehr Vocals, auch mal Ragga-Samples, sogar kleinen Melodiebögen. Dadurch wird der rohe, beim ersten Eindruck meist recht krass wirkende Sound aus den Townships nun etwas zugänglicher für europäische Hörer.

Das Mixtape ist übrigens der Soundtrack für den kommenden Dokumentarfilm Woza Taxi. Ein erster, vielversprechender Trailer dazu kursiert bereits. Darin scheint alles Spannung zu sein, Abgrund, dunkle Energie. Oder wie Cucchi selber immer sehr treffend sagt: „It’s riot music.“

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