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Jessy Lanza

Oh No (Hyperdub)

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Denkt man an die Stadt Hamilton im kanadischen Bundesstaat Ontario, fallen einem sofort die Junior Boys ein. Von dort kommt auch Jessy Lanza, die wiederum mit Jeremy Greenspan von den Junior Boys liiert ist. Auch musikalisch sind die beiden ein Paar. Greenspan hat bereits Pull My Hair Back, das 2013 erschienene, von der Kritik gefeierte erste Album der Kanadierin koproduziert. Neben der Liebe zueinander, verbindet die beiden eine ausgeprägt Vorliebe für den R’n’B der Neunziger und frühen Nullerjahre, wobei Jessy Lanza die wahre Expertin auf diesem Sektor ist. R’n’B hört sie tagein, tagaus, sagt sie über sich selbst. Als ihr Debüt erschien, tauchte beinahe monatlich eine neue ätherische Post-R’n’B-Sängerin auf. Die hießen FKA Twigs, Kelela oder Kid A. Und natürlich, mit ihrer etwas dünnen, aber ätherisch klaren Stimme erinnert sie nicht nur ein bisschen an Aaliyah. Doch die Musikerin und Sängerin unterscheidet sich in einigen wesentlichen Punkten vom Glitch-R’n’B ihrer Zeitgenossinnen. So finden sich auf Oh No immer wieder auch Elemente aus der elektronischen Musik der acht- und neunziger Jahre, Anklänge an Synthpop, Italo-Disco oder klassischen Electro etwa. Woran es hingegen immer wieder fehlt, das sind die Songwriting-Skills ihrer R’n’B-Vorbilder. Manches Stück bleibt kompositorisch etwas farblos und unbeteiligt, was insbesondere auf den Aaliyah-haften Songs ins Gewicht fällt. Von denen weiß einzig „Vivica“ voll und ganz zu überzeugen. Doch immer wieder punktet sie mit ihrem Charme, so etwa auf „It Means I Love You“, ein Track zwischen dem Compass-Point-Studio-Sound von Grace Jones, Euro-Disco und Footwork-Beats.
 

Stream: Jessy LanzaVW Violence

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