burger
burger

Fatima Al-Qadiri

Brute (Hyperdub)

- Advertisement -
- Advertisement -

 

Fatima Al Qadiri, geboren im Senegal, aufgewachsen in Kuwait und inzwischen wohnhaft in den USA , ist anscheinend sauer, stinksauer. Der Titel des zweiten Soloalbums der Konzeptkünstlerin, die auch Musik macht, lässt sich mit „Rohling“ oder „Grobian“ übersetzen. Es geht darauf um Autorität, Staatsgewalt sowie die Beziehungen zwischen Bürgern und zunehmend militarisierter Polizei, und der Titel meint wohl vor allem letztere, möglicherweise speziell die ihres aktuellen Heimatlands. Brute ist jedenfalls grimmig, düster, auch verzweifelt, mit einer Klangpalette, die weniger „fernöstlich“ konnotiert als die des Vorgängers Asiatisch, mit dessen Plastikversionen von Asienklischees, aber ähnlich absichtlich an Industriepresets angelehnt, wie sie kürzlich auch Stefan Goldmann in seinem hochinteressanten Album Industry erkundete. Nur dass das hier weitgehend beatloses, waberndes und dröhnendes Wütendsein über die Zustände heute ist, wo Ordnungskräfte friedliche lokale Proteste zerschlagen im Interesse eines globalisierten Großkapitals. Eine dringend benötigte politische Positionsbesetzung in elektronischer Musik. Und eine ästhetisch enorm spannende dazu.

 


Stream: Fatima Al QadiriBattery

In diesem Text

Weiterlesen

Features

Lehmann Club: „Als Club musst du heutzutage mehr bieten als eine Anlage und ein bisschen Sound”

Groove+ Seit 14 Jahren sorgt der Lehmann Club für Techno in Stuttgart. Wir haben mit den Betreibern über ihre Vision und Vergangenheit gesprochen.

Rave The Planet: „Techno ist genauso viel wert wie andere Kulturen”

Techno ist UNESCO-Kulturerbe! Wir haben mit den Initiator:innen von Rave The Planet über die Anerkennung gesprochen.

Franziska Berns: „Don’t believe the hype!”

Groove+ Was die Club-Mentalität von Frankfurt und Offenbach ausmacht und wie man zur Peaktime-DJ im Robert-Johnson wird, verrät uns Franziska Berns im großen Porträt.