René Audiard ist nicht etwa Franzose, sondern der aus Boston stammende und in Berlin lebende Soren Jahan. Seit 2010 hat er eine Reihe interessanter Maxis veröffentlicht, unter anderem auf seinem Label Supply Records. Sein zweites Album ist von der ersten bis zur letzten Bassdrum eine packende Erfahrung. Der junge Producer orientiert sich zum einen an einem psychedelisch aufgebrochenen Minimal House von Baby Ford oder Eduardo de la Calle, zum anderen am atmosphärischem Deep Techno von Morphosis oder Voices From The Lake. Sein Sound hat etwas Persönliches, Zurückgezogenes – er richtet sich eher an einen einzelnen oder an einige wenige, als an eine größere Crowd. Die Tracks sind treibend und klar, doch gibt es auch geheimnisvolle, im Schatten liegende Elemente. Der Loop bleibt nie stehen, ohne dass man sagen könnte, was sich genau verändert. Neben seinem großen Gespür für das musikalische Potential der einzelnen Elemente ist Jahan ein sehr entschiedener Dramaturg. Er weiß, was er mit den einzelnen Sounds erreichen will, sie sind entweder angenehm und verführerisch, oder sie liegen fast komplett im Verborgenen. Und die eigentümlichen, kaum hörbaren Soundscapes oder Stimmfetzen sind es, die dafür sorgen, dass die Aufmerksamkeit nicht abreißt.
Stream: René Audiard – The Double R (Preview)