burger
burger

GROOVE PRÄSENTIERT Gesaffelstein live (Februar 2014)

- Advertisement -
- Advertisement -

Text: Alexis Waltz, Foto: Elina Kechicheva
Erstmals erschienen in Groove 145 (November/Dezember 2013)

Justice, Daft Punk, Ed Banger. Der in Lyon als Mike Levy geborene, 28-jährige Gesaffelstein bereinigt den französischen Dance-Pop von seiner Ironie. Der Franzose unterfüttert dessen große Gesten mit einem existenziellen Ernst, mit dem er die Abgründe seiner Seele erforscht. Rave-Hymnen mit der Eleganz von Synthie-Pop-Klassikern und der Bedingungslosigkeit von elektronischem New Wave machten ihn 2010 über Nacht bekannt: „Als 2008 meine ersten Maxis erschienen, dachte ich noch nicht daran, eine Karriere als Musiker anzustreben. Aber mit der ersten Turbo hatte ich meinen Sound gefunden. Da wusste ich, dass ich alles, was in meinem Hirn passiert, auch musikalisch umsetzen kann. Ich bekam Feedback aus der ganzen Welt. Es wäre traurig gewesen, die Musik für mich zu behalten.“

Gesaffelstein ist ein Einzelgänger. Er tritt immer im schwarzen Anzug auf, steht im Ruf unnahbar zu sein. Die Zahl seiner Mitstreiter ist überschaubar: The Hacker ist sein langjähriger Mentor und „musikalischer Vater“. Brodinski ist Freund und gelegentlicher Kooperationspartner. Nicht weniger wichtig ist sein Manager Manu Barron, der ihn zum Interview im Warner Music-Büro in der Hamburger Speicherstadt begleitet. Mit den Ritualen der Clubszene hat Gesaffelstein Probleme: „Wenn ich auflege, ist das manchmal schwierig für mich. Die Leute feiern mich für die Musik anderer. Deshalb spiele ich lieber live.“

Mit dreizehn entdeckte Gesaffelstein einen Track des Chicago-House-Helden Green Velvet auf einer CD im Zimmer seiner Schwester. Techno führte ihn zu den Wurzeln der elektronischen Tanzmusik, zu Kraftwerk, zu New Wave und EBM: „Das sind die Gene, Techno ist die Zukunft. Ich versuche die Gegenwart zu definieren.“ Auf seinem Debütalbum Aleph, kommen Industrial und New Wave in ihrer ganzen Rohheit unmittelbarer als bisher ins Spiel. Sein Gespür für spannende Kontraste zwischen Clubmusik und ihren Rändern wurde auch in seinem erfolgreichen Remix für Lana Del Rey spürbar. Mit Brodinski produzierte er zwei Tracks für Kanye Wests aufsehenerregendes Yeezus-Album. „Einfach“ war das. Hinter seiner Sonnenbrille deutet sich ein Lächeln an. Ein Treffen mit West kam über Nacht zustande. Gesaffelstein ließ sich erst auf die Kooperation ein, als West ihnen absolut künstlerische Freiheit einräumte: „Kanye dachte, wir machen EDM. Ich sagte ihm: Unser Techno hat mehr mit Hip-Hop zu tun als mit EDM. Denn beide gehen auf Kraftwerk zurück. Aber er hörte unsere Produktionen nicht als Techno. Für ihn war es einfach nur Musik.“

 

Gesaffelstein ist im Februar 2014 in Deutschland auf Tour – präsentiert von Groove. Wir verlosen jeweils 3×2 Karten für die Auftritte am 20. Februar in Köln sowie am 22. Februar in Berlin unter allen, die uns bis Freitag, den 31. Januar 2014, eine Mail mit dem Betreff Gesaffelstein schicken!

 


Video: GesaffelsteinPursuit

 

Groove präsentiert: Gesaffelstein live

20.02.14 Köln – Live Music Hall | Tickets kaufen
22.02.14 Berlin – Huxley’s Neue Welt | Tickets kaufen

In diesem Text

Weiterlesen

Features

Lehmann Club: „Als Club musst du heutzutage mehr bieten als eine Anlage und ein bisschen Sound”

Groove+ Seit 14 Jahren sorgt der Lehmann Club für Techno in Stuttgart. Wir haben mit den Betreibern über ihre Vision und Vergangenheit gesprochen.

Rave The Planet: „Techno ist genauso viel wert wie andere Kulturen”

Techno ist UNESCO-Kulturerbe! Wir haben mit den Initiator:innen von Rave The Planet über die Anerkennung gesprochen.

Franziska Berns: „Don’t believe the hype!”

Groove+ Was die Club-Mentalität von Frankfurt und Offenbach ausmacht und wie man zur Peaktime-DJ im Robert-Johnson wird, verrät uns Franziska Berns im großen Porträt.