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STEVE BUG Noir (Poker Flat)

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Nach drei Jahren wagt sich Steve Bug wieder an das Albumformat. Zum sechsten Mal, wenn ich richtig mitgezählt habe. Es geht eben nicht nur darum, was man zu sagen hat, sondern auch um das wie. Wir wissen jedenfalls, dass bei einem Longplayer nichts über eine durchdachte Dramaturgie geht und Steve Bug weiß es auch. Der bereits auf Single veröffentlichte Opener „Tell Me Why“ gibt entsprechend die Richtung vor: Ein Alchimist, auf der Suche nach der heiligen Motorcity-Formel, um den Dancefloor der Gegenwart zu beherrschen. Alles stimmt hier: Die reduzierte Tragik in der Melodieführung, schwebende Synthesizer-Flächen und brodelnde Basslinedramatik. Alles, Poker Flat-typisch, zur Perfektion geschliffen und ausproduziert. Der Aufbau des Albums ist dabei geradezu klassisch für das Genre: ein paar eingestreute Downbeatnummern im Hip-Hop-Duktus, eine Vocal-Nummer, eine Preacher-Nummer, eine paar Acid House-Referenzen und ein Piano-Schlussstück fürs Herz. Der markante Unterschied zu strukturell ähnlichen Alben ist der – und deshalb funktioniert Noir so großartig –, dass hier einfach jede Nummer einen in sich geschlossenen, geschmackssicheren Hit darstellt. Weder Qualität noch Intensitäts-Niveau schwanken. Lieber Herr Bug, schön, dass sie sich so lange Zeit gelassen haben. Das Warten hat sich gelohnt.

 


Video: Steve BugTell Me Why

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