Für sein erstes Soloalbum als Joie Noire hat sich Jérôme Caron, zuvor Kopf der Band Blackjoy, von der dunklen Seite der Elektronik inspirieren lassen. Science-Fiction-Soundtracks, früher Detroit-Techno oder Synthiepop der klaustrophobischeren Sorte regieren seine Gerätschaften, eine beiläufige Funk-Gitarre darf es aber auch schon mal sein. Das Ergebnis heißt lakonisch selbstbewusst 1 und präsentiert sich als sanftes Durcheinander in konsequent schwarzer (was sonst) Verpackung. Die Auswahl der Zutaten mag ein wenig eklektisch klingen, was sich im Grunde ebenfalls von der Platte sagen lässt, das Stilgemisch bekommt ihr jedoch äußerst gut. Caron fügt seine handverlesenen Details so zwingend aneinander, dass sie, weit entfernt von künstlicher Beliebigkeit, zu einem ganz eigenen Groove finden. Und wirklich finster klingt die Sache bei ihm ohnehin nicht. Schwarz ja, aber in seinen Stücken – nicht Tracks – steckt ebenso viel Freude, die völlig unaufdringlich ansteckend ist. Mit oder ohne tanzen.