burger
burger

APPARAT The Devil’s Walk (Mute)

- Advertisement -
- Advertisement -

Stimmen wie Ukulelesaiten, die Menschenstimme der Empfindsamkeit ganz nah am Ohr. Weitwinkel-Musik ist die neue Apparat. Sascha Ring hat sie nach einem Gedicht des englischen Romantikers Percy Bysshe Shelley T h e  D e v i l ’ s  W a l k benannt. Es durchmisst Sphären, doch singt, ja singt Sascha Ring alias Apparat hier eher die Verse eines zweifelnden Rauschgold-Engels als die des Belzebuben. Die Stimme glüht in der Gefühlsrevolte eines Thom Yorke, umrandet mit den todessehnsüchtigen Akkorden Gustav Mahlers. Sie singt archaisch anmutende Texte, die in ihrer Bildsprache den persischen und arabischen Dichtungen ähnelt. Das sind die zwei Elemente, die Ring nach vorn setzt, Gesang, Ukulele, dieses Saiteninstrument, das dank seines struppigen Klangs nie so kitschbehaftet klingen kann wie die akustische Gitarre. Diese Kombination bildet das erzählende Moment in dieser Neukalibrierung der Toner des Apparates. Zum ersten Mal nämlich in seiner nunmehr zehn Jahre umspannenden Veröffentlichungsgeschichte bildeten Instrumente die Basis der Aufnahmen, nicht computerartige Maschinen. Kunstvoll errechnet klingen stattdessen die riesigen Räume, in die Apparat seine Botschaften aus der Innerlichkeit setzt. Wüsten, Ozeane, Berge. Unter Mithilfe von Patrick „Nackt“ Christensen sind so die neuen Stücke entstanden: Bohrlöcher in Richtung Erdkern mit dem Radius eines Horizonts. Herrlich inszenierte Fadeout-Romantik.


Stream: ApparatAsh / Black Veil

In diesem Text

Weiterlesen

Features

TSVI: „Es muss nicht immer total verrückt sein”

Groove+ In Porträt verrät der Wahllondoner TSVI, wie sein einzigartiger Stilmix entsteht – und wie er als Anunaku Festival-Banger kredenzt.

Time-Warp-Macher Robin Ebinger und Frank Eichhorn: Die Musik auf anderen, subtilen Ebenen erfahrbar machen

Groove+ Die Time Warp ist die größte Indoor-Techno-Party Europas, demnächst feiert sie ihren 30. Geburtstag. Wir haben mit ihren Machern gesprochen.

James Blake und die neue Plattform Vault: Beschiss mit Ansage

James Blake warb zuletzt ungewohnt offensiv für die Plattform Vault, die das Geschäft mit der Musik revolutionieren soll. Wieso das nichts wird, lest ihr hier.