Kann man ein Konzept, das einmal sehr gut ankommt, noch ein zweites Mal auswerten? Was beim Frankfurter Projekt [re:jazz], das zunächst „Hits“ des Labels Infracom und dann Lieblingssongs aus allen musikalischen Richtungen in swingenden, glatten Jazz übertrug, zweimal gut war und nun langsam aber sicher langweilt, klingt beim Multiinstrumentalisten und Produzenten Christian Prommer beim zweiten Mal fast noch frischer als beim Debüt. Wieder geht es um akustische Coverversionen von Meilensteinen der Techno-, House- und Elektronikgeschichte. Diesmal darf außerdem auch einmal Downtempo aus Wien dabei sein: Kruder & Dorfmeisters „High Noon“ schwebt auch 16 Jahre nach Veröffentlichung noch flockig locker und trotzdem tief und verraucht daher. Und Peter Kruder freute sich mit Sicherheit beim Abmischen der Platte über diesen Tribut. Aber ob es nun „Sandstorms“ von Carl Craig, „Sandcastles“ von Sydenham & Ferrer, „Groove La Chord“ des Schweden Aril Brikha oder gar „Oxygène Part IV“ von Jean Michel Jarre war: Was Christian Prommer zunächst von einer hochkarätig besetzten Allstar-Band live einspielen ließ, um es diesmal im Anschluss in seinem Studio zu bearbeiten und zusammenzufügen, wurde so interpretiert, dass man erst beim genaueren und wiederholten Hinhören das Original erkennt. Interpretationen mit großem Respekt also. Einzig ein Thema schlägt einem sofort nach dem ersten Akkord entgegen: der legendäre „Jaguar“ aus Detroit, den es in gleich zwei Teilen zu hören gibt. Ein sehr würdiger, gar weiterführender Nachfolger des Trommelunterrichts aus dem Hause Prommer. Nun sind wir gespannt auf eigene Kompositionen für das dritte Album.