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Wherever The Sun Sets

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Dieser Hang zum süßlichen Pop, der pastellfarbene Sonnenuntergänge begleitet, scheint ja ein Stück weit genauso zum französischen Lebensgefühl zu gehören wie die gewisse Sprödheit verregneter Sonntagnachmittage beim Sound der Deutschen. Zumindest fällt es schwer, beim neuen Album vom Anoraak außerhalb solcher Stereotypen zu denken: Butterflocken-Pop in Discostrukturen. Anoraak verzauberte ja bereits vor zwei Jahren mit seinem Minialbum Nightdrive With You Mädchenherzen, indem er die zuckerwattene Leichtigkeit der ersten Urlaubsliebe über stellenweise durchaus knackig brodelnde Italo-Basslines aufgehen ließ. Der jetzt erscheinende Longplayer Wherever The Sun Sets folgt dieser Linie, wobei der südfranzösische Crooner noch einen weiteren Schritt auf Pop zugegangen ist. Zuckersüß einlullende Synthieflächen und die melancholisch hauchende Knabenstimme sorgen für eine Überdosis Achtziger-Romantik, die einem auf Albumlänge gehört tatsächlich etwas viel werden kann. Gut, da gibt es schon einige zweifellos schöne Stücke („Try Me“, „Cloud/Rain/Love“), und die Nummer mit Sally Shapiro ist schon Zucker. Vielleicht aber hätten ein paar verstreute Instrumentalstücke mehr (wie die wirklich traumhafte, lepoper ganz ans Ende verdrängte Nummer „Mpopnight Sunset“) das Ganze etwas aufgelockert. Vielleicht ist man aber auch als Techno-Schreiber manchmal zu stumpf, dem Teenager in sich genug Freiraum zu lassen.

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