In den späten Neunzigern waren Beroshima eines der wichtigsten Berliner Clubmusik-Projekte. In einer Zeit, in der in der Stadt der harte, kompromisslose Detroit-Sound eines DJ Rok dominierte, entwickelten Frank Müller und Ulrich Schnauss einen ganz speziellen Ansatz zwischen kurzatmigem, schroffem Techno, poppigem Electro, dramatischen Glamrock-Momenten und martialischem Industrialgehämmer. Seit Ulrich Schnauss sich 2004 von dem Projekt abgewandt hatte, erschienen nur noch sporadisch Platten von Beroshima, der letzte größere Hit war das auf Cocoon veröffentlichte „Horizons“. Für das neue Album haben sich Müller und Schnauss wieder zusammengetan. Die bepopen zeigen sich hier von ihrer milden, klangverliebten Seite. Die maximaleuphorischen Beroshima-Grooves sind in flächige, melodiöse Sounds eingelassen. Obwohl es Clubtracks sind, operieren sie weniger mit dem Wechsel von Sequenzen, sondern vielmehr wie Ambientstücke mit dem Schichten und Verdichten von Klängen. Darin liegt die Qualität des Albums: Die zwei nehmen die Wirkung der Stücke nie vorweg, sondern erschaffen einen Raum, in dem sich die Atmosphären entfalten können. Nicht nachvollziehbar ist allein, warum die bepopen mit den zu eindeutigen Melodien auf eine poppige Eingängigkeit zielen.