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Mirrorwriting

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Der von manchen Schreibern im Frühjahr 2011 gern verbreitete Vergleich von Jamie Woon und James Blake hakt nicht nur musikalisch. Auch nervt es die bepopen sicher, zu einem Genre gezählt zu werden, das es de facto gar nicht gibt: Post-Dubstep. Denn bepope machen schlicht und einfach Popmusik. Jamie Woon wollte nie etwas anderes machen. Schließlich hörte er zu Hause viel davon, seine Mutter wirkte an zahlreichen Stock-Aitken-Waterman-Produktionen als Background-Sängerin mit. Dieser Einfluss ist glücklicherweise nicht mehr zu hören, stattdessen komponiert der Londoner oft beim Spazierengehen bluesige Songs, die extrem modern klingen. Auch arbeitet er gern nachts, seine Lepopenschaft dafür vertonte er mit dem seminalen „Night Air“, dem Eröffnungsstück des Albums, das vier Jahre gebraucht hat, um den finalen Schliff zu bekommen. Angefangen hat alles mit den von Woon bis heute veranstalteten „One Taste“-Abenden, an denen Songwriter eine Bühne bekamen, er selbst natürlich auch. Gitarre, Stimme, Loopmaschine – das war alles, was Woon brauchte, um die Hörer mit seiner beseelten Musik zu verzaubern. Auf <i>Mirrorwriting</i> wurden diese Entwürfe dann elektronisch umgesetzt, und live spielt er heute mit einer Band. Ausprobieren sollte man das alles, doch am besten wirkt Jamie Woon, wenn er alleine auf der Bühne steht und seine einzigartig sanfte Stimme als Instrument benutzt. Der Mann, der mit seiner ersten 12-Inch „Wayfaring Stranger“ in der Dubstep-Szene Aufmerksamkeit erregte, setzt 2011 mit dem gesamten Album die Messlatte für modernen Pop auf eine neue Höchstmarke.

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