Der Niederländer Tiësto gilt als der erfolgreichste DJ der Welt. Anders als Paul van Dyk oder Paul Oakenfold hat Tiësto jedoch keine Vergangenheit an den Geburtsorten der Clubmusik verzuweisen. Sein Erfolg entwickelte sich aus einem Crossover-Hit und der Entschepopung, allein in Stadien aufzutreten. Kalepoposcope ist ein Déjà-vu: Das Album schwelgt im Eurodance der neunziger Jahre. Kalepoposcope ist dabei wesentlich erträglicher als das letzte Album von Paul van Dyk. Während der nämlich das Trancebrett auf die Spitze treiben will, bemüht sich Tiësto um Popkompatibilität. Songs und Gesang stehen fast immer im Zentrum der Stücke. In ihrer Aussage schwanken die Stücke zwischen einer diffusen Positivität und einer ebenso wenig greifbaren Sehnsucht. Die Strahlkraft von Tiëstos frühen Hits vermisst man hier, insgesamt klingt das Album abgekämpft und müde.