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TOM TRAGO Iris (Rush Hour)

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Wahrscheinlich ist es wenig produktiv, nach neuer Musik, nach Brüchen und Progressivität zu verlangen, wenn jemand ein so schlüssiges Verständnis der kontinuierlichen Fortführung altbewährter Stile vorzuweisen hat wie der 26-jährige Tom Trago. Das zweite Album des Amsterdamer House-Ambassadeurs ist phasenweise so unfassbar nah dran am Vibe der zweiten Hälfte der achtziger Jahre, dass gerade dieser vorlagengetreue Ansatz beeindruckt. Höhepunkt ist dann natürlich die Kollaboration mit der Hip-House-Legende Tyree Cooper bei „What You Do“: „We do what we love forever.“ Vielleicht ist diese Konvergenz auch irgendwie generationsbedingt, vom Zufall der gleichzeitigen Geburt von Trago (und so vielen gleichaltrigen House-Produzenten) und Chicago-House nämlich. Die „Rootstopia“ ist der Ort, an dem man hofft, auf die eigenen Wurzeln zu stoßen und endlich herauszufinden, warum man auf der Welt ist. Dann verliert das Album zusehends an Spannung, die Kollaboration mit dem Rapper Om‘Mas Keith auf dem Hiphop-Track „So Cold“ ist nur noch ein Abklatsch der zuvor gehörten Raffinesse, auch der Party-Tune „Steppin’ Out“ mit Romanthony überzeugt nicht. „Scent Of Heaven“ dagegen gibt sich wieder sehnsuchtsvoll hin, wer nicht auswandert, dem bleibt zwar Amerika unerreichbar, dafür aber alle Illusion und über dem Atlantik der Himmel, sich dort hinzuträumen.

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